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Was sich in sieben Jahren Flüchtlingsarbeit geändert hat

Quelle: Eppsteiner Zeitung, Gesellschaftsleben 25.01.2021

Der Asylkreis schaut auf fast sieben Jahre Flüchtlingsarbeit zurück – und hat immer noch viel zu tun. Mitbegründerin Hilde Picard erinnert sich an ereignisreiche Jahre: Im Dezember 2013 kamen die ersten Bootsflüchtlinge, meist Eritreer, nach Eppstein.

Die Zahl der Ankommenden stieg stetig an, die Sozialarbeiter waren völlig überlastet. Im März 2014 begannen Hilde Picard und Dieter Neuhaus deshalb die Flüchtlinge zu Ärzten, Banken und bei Einkäufen zu begleiten und halfen beim Deutschunterricht. Wenig später suchten sie über die Eppsteiner Zeitung nach Mitstreitern – mit überwältigender Resonanz: Der Asylkreis war geboren. Die Helfer und Helferinnen packten sofort mit an. Am 17. Juli fand die offizielle Gründungsversammlung mit 60 Ehrenamtlichen im Pfarrheim St. Laurentius statt. Inzwischen ist die Zahl auf 25 gesunken.

Der Anfang war stürmisch, doch erhielt die Gruppe Unterstützung von den Kirchen: Die katholische Pfarrei Eppstein richtete auf dem Caritaskonto ein Unterkonto für den Asykreis ein, Pfarrsekretärin Monika Schäfer übernimmt bis heute die Buchungen. Die evangelische Emmausgemeinde überließ ihren Saal für die stets gut besuchten Asylkreisversammlungen. Die evangelische Talkirchengemeinde gewährte im Frühjahr 2014 ein Kirchenasyl für einen jungen Eritreer.

2016, in der Hoch-Zeit der Flüchtlingshilfe, richtete der Asylkreis seine Webseite www.asylkreis-eppstein.de und die Kontaktadresse info@asylkreis-eppstein.de ein. Damals betreute der Asylkreis zeitweise 275 Asylsuchende gleichzeitig. Laut Kreis sind derzeit in den Gemeinschaftsunterkünften in Eppstein 76 Flüchtlinge untergebracht. Aber auch viele anerkannte Flüchtlinge, die in eigenen Wohnungen leben, benötigen noch Hilfe.

Da der Asylkreis kein Büro hat, dient die Homepage als Anlaufstelle für Flüchtlinge und Helfer. Dort stehen allgemeine Informationen über das Selbstverständnis und die Aktivitäten der Gruppe, Mitglieder finden wichtige Unterlagen. Schnittstelle zu Stadt und Kreis ist Erste Stadträtin Sabine Bergold.

Von Anfang an gab sich der Asylkreis feste Strukturen. Zunächst hatten zwei Sprecher die Hauptverantwortung. Später übernahm ein Lenkungskreis die Koordination. In den Anfangsjahren gab es für jede Unterkunft zwei Hauszuständige, die den Kontakt mit den Sozialarbeitern hielten und den Paten halfen. Das hat sich verändert. Inzwischen sind Asylbewerber auch in Unterkünften mit anderen Wohnungslosen untergebracht. Von den drei verbliebenen Unterkünften für Asylbewerber hat nur noch das Haus in der Robert-Koch-Straße ständige Helfer: Dort kümmern sich von Anfang an Cäcilie Daus-Speicher und Michael Speicher um die Bewohner. Seit vier Jahren werden sie von Paten unterstützt. Gerade in dieser Unterkunft gab es mehrere lebensbedrohliche Krankheitsfälle mit aufwändiger Begleitung zu Ärzten und Fachkliniken.

Viele Hauszuständige haben inzwischen aufgehört. 2019 ergab eine Mitgliederbefragung, dass auch viele Paten sich zurückziehen wollten. Ihr jahrelanger Einsatz war nicht einfach, half aber vielen Flüchtlingen sich einzugewöhnen. Die Paten mussten sich in komplett andersdenkende Kulturen einfühlen, dabei aber nicht aus den Augen verlieren, worum es eigentlich geht: beim Ankommen und Eingewöhnen in ein neues Land zu helfen.

Intensiv gearbeitet haben in den ersten Jahren der Flüchtlingswelle ehrenamtliche Deutschlehrer. Sie konnten sich nach einigen Jahren zurückziehen, da der Staat Integrationskurse über die Volkshochschulen einrichtete. Die verbliebenen Lehrerinnen und Lehrer geben Nachhilfeunterricht oder unterstützen bei der Ausbildung in berufsbezogenen Fächern, wie Buchhaltung, Chemie, Mathe, Englisch, Bauwesen. „Wir suchen auch weiterhin Freiwillige, die bereit sind, Einzelunterricht zu geben“, führt Hilde Picard aus. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist das umso wichtiger, denn Nachhilfe ist nur noch online möglich

Als immer mehr Familien nachzogen, musste Nachhilfe für die Kinder bei den Hausaufgaben organisiert und der Kontakt zur Schule gesucht werden. Einige Kinder waren aufgrund ihrer Fluchtgeschichte, einer Krankheit oder Entwicklungsstörung wegen verhaltensauffällig. In der mittlerweile aufgelösten Intensivklasse der Burg-Schule half eine Kinderärztin mit. Dank ihrer Berufserfahrung erhielten diese Kinder nach Rücksprache mit Schule und Eltern Fördermaßnahmen oder Therapien. Die meisten Kinder sprechen inzwischen fließend Deutsch.

Was aus ihren Schützlingen geworden ist, wissen die Helfer längst nicht von allen. Nur so viel: Die meisten haben Arbeit bei Zeitarbeitsfirmen gefunden, was vereinzelt auch zu Daueranstellungen geführt hat. Sie arbeiten gern und sind beim Arbeitgeber beliebt. Immer wieder gab es gute Rückmeldungen. Im Herbst ehrte der Asylkreis zwölf junge Flüchtlinge, die erfolgreich eine Ausbildung absolviert haben.

Viele Flüchtlinge können von ihrem Gehalt leben, einige bekommen einen Zuschuss vom Amt. Viele haben den Führerschein gemacht, einige besitzen inzwischen ein Auto, womit sie sich gegenseitig bei Umzügen helfen. Die Wohnungsnot ist aber nach wie vor ein Problem, zumal anerkannte Flüchtlinge, die weiterhin in einer Unterkunft leben, dem Kreis pro Kopf fast 400 Euro zahlen müssen. „Bei einer vierköpfigen Familie kommen da schnell über 1000 Euro pro Monat zusammen – für ein einziges Zimmer“, schildert Picard die Zustände.

In den vergangenen Jahren hat der Asylkreis viele Projekte realisiert – einige müssen derzeit ruhen, andere wurden eingestellt, weil sie nicht mehr gebraucht wurden: Der Montagstreff in der Neugasse 7 besteht mit seiner Nähgruppe seit drei Jahren und erhält finanzielle Förderung durch die Caritas des Bistums Limburg. Bis zur Zwangspause durch die Corona-Pandemie fanden viele Flüchtlinge den Weg dorthin. Dort trifft sich auch die staatlich geförderte Nähgruppe unter Leitung von Elfie Helmling. Zu Beginn der Corona-Pandemie wurden zu Hause Masken genäht. Zurzeit sind Montagstreff und Nähgruppe geschlossen, stattdessen treffen sich Helfer und Flüchtlinge alle zwei Wochen montags im Zoom-Meeting.

Die Fahrradwerkstatt pausiert noch winterbedingt. Bodo Mensing sorgte anfangs im abgelegenen Haus Sandstein für die Mobilität der jungen Männer durch gebrauchte Fahrräder, die er zusammen mit Flüchtlingen instand setzte. Später wurde unter Leitung von Volker Pottmann eine finanziell geförderte Fahrradwerkstatt in der Hauptstraße 61 eingerichtet.

Claudia Kalz setzte von Anfang an viele Ideen um, um Geflüchtete sinnvoll zu beschäftigen: Sie organisierte PC-Kurse, Schwimmkurse, das mobile Habesha-Café und schließlich die Kochgruppe Deli mit Bewohnerinnen des Schützenhofes. Schützenhof-Deli galt als vorbildliches Integrationsprojekt und wurde vom Hessischen Kultusministerium gefördert. Unvergessliche kulinarische Abende wurden ausgerichtet, auch mithilfe des Kulturkreises. Inzwischen wurde die Gruppe aufgelöst.

Auch die Kleiderkammer war ein Projekt auf Zeit: Da im Winter 2016 sehr viele Flüchtlinge ohne passende Kleidung ankamen, mussten sie schnell und ohne große Umstände versorgt werden. Ann Krüger sah die Notwendigkeit und gründete die Kleiderkammer im Saal des Schützenhofes mit sechs jungen Frauen. Mit Abflauen der Flüchtlingswelle wurde der Service wieder eingestellt. Gerhard Fonzen hat bis 2017 eine Gruppe von Fußballern betreut, zu der zwischenzeitlich fast 30 Spieler gehörten. Die Zahl nahm allmählich ab, denn viele haben eine Arbeitsstelle gefunden.

Als Dauerthema hat sich die Hilfe bei Behördenangelegenheiten etabliert. Dazu ein Pate: „Ich habe lange im Ausland gelebt und weiß, wie wertvoll eine solche Hilfe ist. In unserem Land sind es gerade die Behördenbriefe, die auch Deutsche kaum verstehen können.“ Meist geht es um Hilfe beim Ausfüllen und Ausdrucken von SGB-II- und Folgeanträgen, Mietverträgen, Verträgen mit Strom- und Telefonanbietern, Befreiung von Rundfunk- und Fernsehgebühren, Anträge für Internetanschlüsse.

Einige Mitglieder übernehmen als „Behördengruppe“ komplexere Aufgaben, die die Paten nicht leisten können, etwa für die Anmeldung eines Neugeborenen: Dann werden Urkunden benötigt, Identitätspapiere müssen beschafft und übersetzt werden. „Leider ist bei fast all diesen Angelegenheiten die Trägheit behördlichen Handelns hinderlich und daher sehr ärgerlich“, resümiert Elisabeth Frake-Rothert, die zur Gruppe gehört, genau wie Anja Keferstein, die sich vor allem um Familienzusammenführung – auch innerhalb Deutschlands – bemüht. Aus Sicht des Asylkreises ist es unmenschlich, Familien jahrelang zu trennen.

Außerdem werden Rechtsanwälte konsultiert, um ungerechtfertigte Abschiebungen zu verhindern. Durch Seminare und Fortbildungen werden die Helfer geschult, denn immer neue Verordnungen und Gesetze erfordern ständige Weiterbildung.

Als wichtigstes Ziel nennen die meisten Helfer die Integration. Dazu gehört die Vermittlung in Wohnung und Arbeit. Deshalb sucht der Asylkreis dringend Mitglieder für die Nachhilfe und vor allem für die Behördengruppe. Auch Spenden werden benötigt, um Flüchtlingen in unverschuldeten Notlagen zu helfen: Konto IBAN DE49 5125 0000 0050 0029 50, „Caritas Pfarrei Eppstein“, Verwendung: Asylkreis. bpa

Asylkreis feiert seine Schützlinge für erfolgreiche Ausbildung

Quelle: Eppsteiner Zeitung, Gesellschaftsleben 07.10.2020

Sie kamen aus Syrien, Eritrea, Sierra Leone, Pakistan oder Somalia und haben fern der Heimat Großes vollbracht: Zwölf vom Asylkreis Eppstein betreute Flüchtlinge haben dieses Jahr ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Unter ihnen ist Abel aus Eritrea.

Er kam vor acht Jahren, absolvierte die mittlere Reife und machte eine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker.

Heute arbeitet er beim Technischen Kundendienst der Firma Rothenberger in Kelkheim. Marie wiederum war 16 als sie Aufnahme fand in der Villa Anna. Dort machte sie einen Hauptschulabschluss, dann eine Ausbildung zur Altenpflegehelferin und arbeitet jetzt in der Seniorenresidenz Eppstein. Der Eritreer Okamichael ist als Elektroniker für die Firma Jäger in Eppstein tätig, auch der IT-Fachinformatiker Ahmed aus Syrien hat eine feste Anstellung.

Insgesamt neun Absolventen nahmen am vergangenen Sonntag an einer Feierstunde des Asylkreises teil, die ihnen zu Ehren veranstaltet wurde. Der Veranstaltungssaal von Percuma bildete dazu den feierlichen Rahmen. Sponsor Markus Rösmann berechnete nur den Selbstkostenpreis für die leckeren Häppchen, die den Gästen serviert wurden, darunter auch etliche Paten, die ihren Schützlingen zur Seite standen und immer noch stehen.

„Auch jetzt noch wird immer mal wieder Hilfe gebraucht“, berichtete Elisabeth Frake-Rothert, die Organisatorin der Veranstaltung, „vor allem bei Papierkram wie Miet- und Arbeitsverträgen.“

„Sie sind in einem fremden Land eine steile Treppe hinauf gegangen“, sagte Asylkreis-Koordinatorin Gisela Kümmerle in ihrer Rede voller Anerkennung. Die Eppsteinerin, die zwei der Absolventen betreut hat, appellierte ans Publikum, nicht unter sich zu bleiben. „Wir können voneinander lernen und miteinander in die Zukunft gehen.“ Der ehrenamtliche Stadtrat Horst Winterer vertrat Erste Stadträtin Sabine Bergold. Auch er war voller Lob: „Sie haben sich und uns allen bewiesen, dass es möglich ist durch Fleiß und Freude an einer neuen Aufgabe, gute Leistungen zu erbringen. Und das in einem neuen, fremden Land“.

Winterer und Frake-Rothert vergaben gemeinsam jeweils ein Geschenk an die Absolventen, einen Bildband ihrer neuen Heimat, sowie ein Gratulationsschreiben der Stadt Eppstein.

Stellvertretend für die Absolventen überreichte Selemawi Kiflay aus Eritrea, der bei Percuma eine Ausbildung zum Barkeeper macht, ein Geschenk an die Paten, einen bemalten Wandteller aus Gips mit einem geschwungenen „Vielen Dank“.

Fünf Familien, zwölf Schicksale: Hier wird Nachbarschaft gelebt

Quelle:  Eppsteiner Zeitung, Gesellschaftsleben 6. Dezember 2018

Seit Eröffnung der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in einer Doppelhaushälfte in der Robert-Koch-Straße 6 in Bremthal im Jahr 2015 leben dort ständig fünf Flüchtlingsfamilien, zeitweise bis zu 19 Personen.

Zurzeit teilen sich zwölf Flüchtlinge fünf Zimmer mit Küche, Bad und separatem WC sowie einem kleinen Appartement im Soutarrain: zwei syrische, eine äthiopische und eine afghanische Familie und ein Geschwisterpaar aus dem Irak.

Das Zusammenleben so vieler Menschen unterschiedlicher Nationalitäten in dem eigentlich für eine Familie mit Kindern konzipierten Haus funktioniert erstaunlich gut. Das haben die beiden Hauspaten Cäcilie Daus-Speicher und ihr Mann Michael Speicher in den vergangenen dreieinhalb Jahren immer wieder festgestellt. Sie ziehen zum Jahresende Bilanz, um darauf hinzuweisen, wie wichtig die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer des Asylkreises nach wie vor ist, und wie hoch die Motivation vieler Flüchtlinge ist, sich in Deutschland eine Existenz aufzubauen: „Unsere Arbeit war und ist sehr anspruchsvoll, intensiv, herausfordernd und bereichernd zugleich – wir möchten sie nicht missen“, sagt Cäcilie Daus-Speicher, die auch für viele andere Helferinnen und Helfer spricht. Seit einem Jahr etwa unterstützen Hanna Fritsch und Ann Krüger die beiden und helfen einer syrischen Familie und ihrem chronisch kranken Kind. Malke Lütgens hilft einer der Frauen beim Deutschlernen. Gertrud Hausotter hat einige Jahre lang einmal in der Woche den Kindern vorgelesen.

In den drei Jahren seit Eröffnung gab es etliche Wechsel in der Unterkunft. Das Zusammenleben erfordere Rücksichtnahme und Toleranz. Das sei den Bewohnern gelungen, sagt Daus-Speicher. Darüber hinaus wurden Freundschaften geknüpft. Gegenseitige Unterstützung sei selbstverständlich. „Nachbarschaft wird dort im besten Sinne gelebt“, fügt Ehemann Michael Speicher hinzu.

Drei Kinder kamen in den drei Jahren zur Welt, drei Kinder haben einen Platz im Kindergarten bekommen, neun Kinder und Jugendliche wurden in die Comenius-Schule, in die Freiherr-vom-Stein-Schule, in die Brühlwiesenschule in Hofheim, die Berufsvorbereitungsklasse und die Fachoberschule in Kriftel oder in die Förderschule in Hochheim aufgenommen. Ein Jugendlicher macht eine kaufmännische Ausbildung, fünf Asylbewerber absolvierten Praktika, ein Tierarzt aus Syrien arbeitet in einem fleischverarbeitenden Betrieb, ein junger Schreiner konnte seine Arbeitsstelle in einer Möbelwerkstatt in Bremthal nicht antreten, weil seine Frau schwer erkrankte und er für sie und seine kleine Tochter sorgen muss.

Krankheiten, zum Teil sehr schwere, waren für Bewohner und Helfer eine große Herausforderung. Ein Baby kam lebensbedrohlich krank zur Welt und musste wenige Tage nach der Geburt ins Krankenhaus, wo es die ersten drei Monate seines Lebens verbrachte, immer begleitet von den Eltern, die jeden Tag neben dem Krankenbett aushielten, für die Mutter, die noch Wöchnerin war, eine Tortur. Die Medikamente schlugen nicht an. Deshalb wurde das Baby zur Charité nach Berlin geflogen, wo es operiert wurde. Die Eltern reisten per Bahn hinterher. 14 Tage später holten die Asylkreishelfer Eltern und das frisch operierte Kind am Frankfurter Bahnhof ab. „Heute“, so Speicher, „besucht die Kleine die Kinderkrippe Zwergenburg und entwickelt sich gut“. „Wenn wir heute Bilanz ziehen“, so die beiden langjährigen Hauspaten, „schauen wir mit Freude und auch mit Stolz zurück auf viele Ereignisse, die die Menschen in der Robert-Koch-Straße mit unserer Unterstützung gemeistert haben“.

Einige Familien der ersten Stunde haben inzwischen eigene Wohnungen bezogen. Eine junge Familie richtet sich gerade eine Wohnung in Bremthal ein. Zwei albanische Familien mussten zurückkehren, eine ging freiwillig, die andere wurde abgeschoben. Dass die Eltern Arbeitsstellen gefunden hatten, zählt bei Asylgesuchen nicht.

Daus-Speicher erinnert sich an die ersten Monate. Die Nachbarschaft reagierte unterschiedlich auf die Flüchtlinge. Da gab es verständnisvolle Menschen, die den Müttern Kleider ihrer Kinder und zu Weihnachten Plätzchen vorbeibrachten. Vereinzelt habe es auch Vorbehalte gegeben. Inzwischen habe man ein freundliches Miteinander erreicht.

Trotz ihrer traumatischen Erlebnisse vor und auf der Flucht seien die Menschen in der Gemeinschaftsunterkunft in der Robert-Koch-Straße hilfsbereite und engagierte Menschen, sagt Daus-Speicher: „Sie lernen fleißig Deutsch und sind bestrebt, sobald wie möglich Arbeit zu bekommen, um für sich und ihre Kinder zu sorgen.“ EZ

Montagstreff – mmer montags: Spielen, nähen, helfen

Quelle:  Eppsteiner Zeitung vom 30.08.2017

Der erste Montagstreff des Asylkreises übertraf die Erwartungen der sechs Intiatiorinnen. Hannah Fritsch, Elfie Helmling, Gisela Kümmerle, Mia Mensing, Hilde Picard und Elisabeth Rake vom Asylkreis hatten die Idee für einen offenen Treffpunkt mit verschiedenen Angeboten.

Bei der Stadt trafen sie damit auf offene Ohren. Ein geeigneter Platz war in den Räumen des Mädchencafés schnell gefunden. Erste Stadträtin Sabine Bergold, die als Sozialdezernentin für die Flüchtlingshilfe zuständig ist, sagte, sie habe sich besonders gefreut, dass auch die Mächen, die sich montagnachittags im Café treffen, sofort bereit waren, ihre Räume den Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen.

So spielte eine Gruppe, meist junge Männer, im Wohnzimmer des Cafés einige Partien Mensch-ärgere-dich-nicht, im Nebenraum waren die beiden Nähmaschinen dicht umdrängt von Frauen, die kleine Handy-Taschen nähten und Ideen für größere Projekte dabei hatten. Elfie Helmling erklärte den Nähanfängerinnen geduldig die Technik der Maschinen. Zunächst standen gerade Nähte auf dem Programm. „Später nähen wir vielleicht hübsche Dinge, die wir auf dem Weihnachtsmarkt verkaufen können“, hat sie schon Ideen für kommende Treffs.

In der Küche standen frischer Pflaumenkuchen und Sahne für die Besucher bereit. Dort wolle die Gruppe demnächst auch kochen, sagt Helmling.

Im dritten Raum des Mädchencafés bieten die ehrenamtlichen Helfer Beratung für Flüchtlinge an. Zum Beispiel beim Schreiben von Bewerbungen oder bei der Suche nach Job-Angeboten. Filme und Gesprächsrunden sind weitere Ideen, die die Helfer in dem neuen Treff anbieten wollen. „Denn bei allem, was wir den Flüchtlingen anbieten, geht es auch immer um das Üben der Sprache und das Textverständnis“, sagen die Frauen.

„Der Montagstreff ist ein offener Treff“, betonen die Initiatorinnen und hoffen, „dass er ein Begegnungsort für Menschen aus allen Stadtteilen wird“.bpa

Sommerfest auf Percuma

Quelle:  Eppsteiner Zeitung vom 17.08.2017

Sommerfest mit Sonne, Wasser, Beachvolleyball und Musik. Flüchtlinge und Helfer des Asylkreises feierten am Sonntag ihr Sommerfest. Markus und Sylvia Rösmann stellten dafür das Veranstaltungsgebäude Percuma im Gewerbegebiet West zur Verfügung. Getränke gab der Asylkreis aus, das bunte Buffet bestückten die Gäste selbst. So international wie die Besucher waren auch die Speisen.

Das Wetter hellte pünktlich zum Sonntag auf und so tobten bei strahlendem Sonnenschein rund 25 Kinder durch das Wasserbecken oder balancierten auf einer Slackline. Auf dem Beachvolleyball-Platz formierten sich schnell zwei Teams mit jungen Männern aus Eritrea, Äthiopien, Syrien und dem Iran und pritschten sich die Bälle zu. Drinnen mobilisierte die Folkloretanzgruppe Halay zum Mittanzen. Applaus gab es für den jungen Gitarristen Ayham, der einige Stücke als Solist vorspielte.

Die Helfer des Asylkreises waren begeistert, dass sie sich um fast nichts kümmern mussten, und Familie Rösmann lobte, dass sich so viele helfende Hände beim Auf- und Abbau fanden. Sie planen am kommenden Sonntag schon das nächste Event: Percuma lädt am 20. August um 16 Uhr zur Beachparty ein.

Dank der guten Organisation blieb den ehrenamtlichen Helfern Zeit, die vergangenen Monate Revue passieren zu lassen. Die Suche nach Wohnungen, sowohl für Alleinstehende als auch für Familien mit fünf und zum Teil sogar acht Personen ist eines der drängendsten Probleme. Das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Flüchtlingen und anerkannten Asylbewerbern hat sich deutlich verschoben: In den drei Gemeinschaftsunterkünften des Main-Taunus-Kreises in Eppstein, im Schützenhof, in der Robert-Koch-Straße in Bremthal und über dem Rewe-Markt in Vockenhausen wohnen insgesamt 75 Flüchtlinge. Auch die knapp 100 anerkannten Asylbewerber in Eppstein leben zum Teil noch in Gemeinschaftsunterkünften, die die Stadt im Haus Sandstein, in der Burgstraße und in der Hauptstraße gemietet hat, weil sie keine Wohnungen finden.

„Wir haben allein im vergangenen Jahr etwa 60 Flüchtlingen mit Bleiberecht bei der Suche nach einer eigenen Wohnung geholfen“, sagt Bergold. Vorrang haben für die Stadt die Familien. Viele Väter haben inzwischen die Erlaubnis, ihre Familien nachzuholen. „Die Wohnungsknappheit stellt uns bei der Suche natürlich immer wieder vor neue Herausforderungen“, sagt Bergold dazu.

Mit dem Einzug in die eigenen vier Wände hören die Probleme nicht auf. „Wir suchen deshalb dringend Integrationslotsen, die Flüchtlingen im Alltag helfen.“ Magdalene Pitthan zum Beispiel betreut Schemlin und Asefeto Magid und ihre drei Kinder. Schemlin, ein syrischer Kurde, war in seiner Heimat Schäfer. Jetzt wohnen die beiden mit ihren Kindern im Alter zwischen ein und sieben Jahren in Bremthal. Eine Schule haben weder er noch seine Frau besucht. Umso fleißiger bemühe er sich jetzt, Deutsch zu lernen, sagt Schemlin in korrektem Deutsch. Für den Alltag reichen die Kenntnisse, bestätigt die Patin der Familie. Schemlin habe auch einen Job auf 450-Euro-Basis als Gärtner. Seine Frau arbeite als Haushaltshilfe. Im Dezember will der Familienvater seine B1- Sprachprüfung ablegen. Mit dieser Prüfung dürfe er sich eine reguläre Arbeit suchen. Am liebsten würde er weiter in der Natur arbeiten.

Die 18-jährige Syrerin Salwa, die mit ihren Eltern und zwei Brüdern in einer Wohnung in Alt-Eppstein lebt, hat auch klare Vorstellungen über ihre nächsten Schritte. Sie lernt intensiv Deutsch und will im Herbst das nächst höhere Sprachniveau B2 erreichen. Zusammen mit dem Realschulabschluss will sie sich für eine Ausbildung zur Zahntechnikerin bewerben und später am liebsten Medizin studieren.

An einem anderen Tisch sitzt der ehrenamtliche Deutschlehrer Rolf Mack und plaudert mit ehemaligen Schülerinnen. Kefah, Raghad und Lamiah sind begeistert von dem Fest und haben Speisen nach Rezepten aus ihren Heimatländern Syrien und Pakistan dazu beigetragen. Mack will im Herbst wieder unterrichten. Die Kinder, so seine Beobachtung, „lernen sagenhaft schnell die deutsche Sprache“, und dank ihnen lernen auch die Mütter rasch, sich zu verständigen. Problematisch seien aus seiner Sicht die Väter und junge Männer. Vielen fehle eine Perspektive und das Selbstbewusstsein. Das führe zu Konzentrationsschwächen. Ihm sei es wichtig, auch in den Deutschkursen auf kulturelle Unterschiede einzugehen und Verständnis füreinander zu wecken.

Paten, die sich um die Männer in den Gemeinschaftsunterkünften kümmern, sucht auch Volker Pottmann, einer der Hauszuständigen des Asylkreises für Flüchtlinge in Vockenhausen. In der Fahrradwerkstatt der Unterkunft will er Flüchtlingen sinnvolle Beschäftigung anbieten. Auch dafür sucht er dringend Helfer. Interessenten können sich über den Asylkreis bei ihm melden.

Die ehrenamtliche Unterstützung in den Gemeinschaftsunterkünften sei wichtig. Jetzt gelte es außerdem, neue ehrenamtliche Helfer als Integrationslotsen für anerkannte Flüchtlinge zu gewinnen, sagt Bergold, Sie warb in der jüngsten Asylkreis-Sitzung am Dienstagabend für eine enge Zusammenarbeit von Stadt und Asylkreis. Der Main-Taunus-Kreis bietet einen Kurs für Integrationslotsen an. Bergold hofft, dass sich einige Bewerber dafür melden.

Bergold sucht außerdem Unterstützung in der Stabsstelle Asyl im Rathaus. Sie geht davon aus, dass die Stelle bis Mitte September besetzt ist. Mit 15 Wochenstunden hilft die neue Kraft bei der Betreuung der Flüchtlinge in den städtischen Gemeinschaftsunterkünften, steht den Helfern im Asylkreis bei und überarbeitet mit Bergold und dem Asylkreis das Konzept der Flüchtlingshilfe in Eppstein.     bpa

Neue Fahrradwerkstatt des Asylkreises

Quelle:  Eppsteiner Zeitung vom 19.04.2017

In der Fahrradwerkstatt können Asylbewerber ihre Fahrräder flott machen.

Bodo Mensing (Mitte) unterstützt sie mit weiteren Helfern des Asylkreises dabei. Foto: privat

Vergangene Woche eröffnete die Fahrradwerkstatt des Asylkreises Eppstein im Hinterhof der Hauptstraße 61 in Vockenhausen. Familie Lepp hat einen Raum in einem alten Gebäude zur Verfügung gestellt, der nun vom Asylkreis genutzt wird. Stefan Lepp unterstützt tatkräftig die Aktiven des Asylkreises Frank Burmeister, Bodo Mensing und Volker Pottmann, die bisher für Fahrräder und deren Reparatur verantwortlich waren.

Den Anstoß zu der Werkstatt gab im September 2016 ein Gespräch zwischen Stefan Lepp und Volker Pottmann, als sie sich während des Sommerfestes der Gemeinschaftsunterkunft über dem Rewe-Markt in der Hauptstraße trafen.

Gut ein Dutzend Asylbewerber haben die Chance des ersten Werkstatttages genutzt und waren da, mit und ohne Rad. Einer kam wegen der Blessuren des Fußballspiels am Vortag sogar mit Krücken, weil er nicht fehlen wollte. Viele kamen aus Neugier, aber auch einige mit technischen Problemen. Sechs Fahrräder wurden instand gesetzt, unter den Augen von etwa 15 Deutschen, Aktiven des Asylkreises oder einfach nur interessierten Besuchern. Alle haben den selbst gebackenen Kuchen von Lilli Lepp genossen und auch den einen oder anderen Kaffee oder Tee dazu getrunken.

Nebenbei haben die Aktiven die Werkstatt eingeräumt, Ersatzteile sortiert und Werkzeug ausgegeben. Zwei intakte Räder nahmen sie in Empfang, die ein engagierter älterer Herr aus Niedernhausen spontan vorbeibrachte. Asylbewerber, aber auch anerkannte Flüchtlinge, die in Eppstein wohnen, können jeden Montag von 16 bis 18 Uhr in der Werkstatt ihre Räder reparieren oder technische Hilfe bekommen. Räder anderer Bürger wollen die Ehrenamtler nicht instand setzen, um den örtlichen Fachwerkstätten oder dem Repair Café keine Konkurrenz zu machen.

Das Funktionieren der Werkstatt ist auch von Spenden abhängig, sei es in Form von ganzen Rädern, Ersatzteilen oder auch Werkzeugen. Volker Pottmann vom Asylkreis ist der Ansprechpartner: E-Mail vpottmann@t-online.de, Telefon 34 97 02.

Ahmad Almassri kämpft für den Traumjob

Quelle:  Eppsteiner Zeitung vom 11.01.2017

Ahmad Almassri kämpft für den Traumjob

Ahmad Almassri und Dieter Neuhaus vom Asylkreis Eppstein.

Auch der 30-jährige Ahmad Almassri stammt aus Syrien. Er flüchtete im September 2014 aus Damaskus und kam drei Monate später nach Eppstein. Vom ersten Tag an kümmerte sich Asylkreishelfer Dieter Neuhaus um den jungen Mann, der zunächst im Schützenhof in Bremthal lebte.

Seine Französisch- und Englischkenntnisse halfen ihm schon auf der Flucht. Inzwischen spricht Almassri gut deutsch und hat eine eigene Wohnung in Vockenhausen. In Syrien hat er französische Literatur studiert, verdiente seinen Unterhalt jedoch als Schneider.

In Deutschland hat er sein Talent für Computer entdeckt und versucht nun, in der IT-Branche Fuß zu fassen. Ein Berufspraktikum in einer Wirtschaftsprüfer-Kanzlei im vergangenen Jahr hat ihn in seinem Wunsch bestärkt: Berufspraxis und Studium in einem dualen Studiengang für Informatik zu verbinden.

Allerdings trifft der Flüchtling auf die gleichen Schwierigkeiten wie junge Deutsche, die erst spät ihre beruflichen Talente entdecken und deshalb nicht die notwendigen Abschlüsse vorweisen: Er hat in Syrien ein Fachabitur mit Schwerpunkt Sprachen absolviert. Das wird in Deutschland fürs IT-Studium nicht anerkannt. Für ein technisches Studium fehlt ihm der Abschluss in Mathematik. Allerdings brauchte er schon Monate, nur um herauszufinden, welche Hindernisse seinem Berufswunsch im Weg stehen. Der Gang durch die Behörden stellte sich als lang und mühselig heraus. Denn die für ihn zuständigen Stellen waren kaum in der Lage, ihm zuverlässige Auskunft zu geben, welche Chancen er hat, seinen beruflichen Traum zu verwirklichen: Im Arbeitsamt sah sich die Mitarbeiterin nicht für die schulische Ausbildung zuständig, im Büro für Ausländer an der Universität dauerte es Monate, um überhaupt einen Termin zu erhalten.

So gut er sich in Eppstein aufgehoben fühlt und sich auch privat gut eingelebt hat, so wenig fühlt er sich von den deutschen Behörden unterstützt. Sie seien „grundsätzlich misstrauisch“, sagt er und empfindet die Arbeit der Behörden so, als würden arbeitswillige Flüchtlinge ausgebremst. Eine Stelle fürs Praktikum hätte er gehabt, das Studium wird ihm verwehrt. Um einen Deutsch-Intensivkurs hat er sich selbst gekümmert, weil ihm der reguläre Deutsch-Kurs nicht schnell genug voranging. Mit den anderen Kursteilnehmern verbinde ihn inzwischen eine tiefe Freundschaft, sagt er: „Wir treffen uns auch privat, beispielsweise, um gemeinsam zu kochen.“

Zusätzlich besuchte er den Deutschunterricht an der Wiesbadener Fachhochschule, der auf das Studium vorbereitet. Ab März hat er eine Zulassung für einen Sprachkurs an der Goethe-Uni in Frankfurt. Einen neuen Teilzeitjob bei einer IT-Firma habe ihm noch sein vorheriger Chef besorgt. Dort will er seine Computerkenntnisse erweitern.  bpa

Den ersten Schnee in Eppstein zu Beginn des neuen Jahres haben sie begeistert begrüßt.  Dieter Neuhaus

Heute hilft Mare anderen Flüchtlingen bei der Integration

Quelle:  Eppsteiner Zeitung vom 11.01.2017

Hilde Picard und Dieter Neuhaus sind zwei ehrenamtliche Helfer des Asylkreises. Sie berichten in der Eppsteiner Zeitung über das Schicksal von Flüchtlingen.

Während sie anfangs mit ihnen vor allem über die schrecklichen Erlebnisse auf der Flucht sprachen, legen viele Migranten jetzt selbst den Schwerpunkt auf Schwierigkeiten und Erfolge bei der Bewältigung ihres Alltags.

Das aus Syrien stammende Ehepaar Mare Rooz Alsamara und Fadi Aldheim begrüßte die beiden Helfer an einem feucht-kalten Wintermorgen mit heißem Tee. Die beiden Asylkreismitglieder besuchen die Familie in ihrer Wohnung in Vockenhausen. Sie wollen wissen, wie ihre Integration gelingt. Die vierjährige Tochter Anita ist von ihrem Vater schon zum nahe gelegenen Kindergarten begleitet worden. Die beiden Jungen George (12 Jahre) und Roge (9 Jahre) laufen längst selbstständig zur Freiherr-vom-Stein- und zur Burg-Schule.

Sie freuen sich auf den Unterricht, an dem sie sich nach anfänglichen Schwierigkeiten rege beteiligen. Sie haben schon gute Zeugnisse nach Hause gebracht. Die Deutschkenntnisse der beiden sind beeindruckend. Nach einer Stunde muss Mutter Mare sich verabschieden: Seit einigen Tagen arbeitet sie in der Mittagsbetreuung an der Freiherr-vom-Stein-Schule. Sie freute sich über das Angebot, in der Schule zu helfen. In ihrer syrischen Heimat hatte sie bis 2006 als Lehrerin gearbeitet. Sie hofft, dass ihr in Syrien erworbener Abschluss als Chemikerin in Deutschland anerkannt wird, und sie in Eppstein Arbeit findet.

Bis dahin hilft sie in der Flüchtlingsunterkunft in Vockenhausen ihren syrischen Landsleuten, sich in Deutschland zurecht zu finden. Die Rolle als Integrationshelferin füllt sie gerne und mit viel Engagement aus. Ihr Ehemann Fadi hat sich ebenfalls sehr intensiv um Arbeit bemüht: Er ist Automechatroniker und hatte sich in Syrien eine Autowerkstatt aufgebaut, in der er vor Ausbruch des Krieges bis zu 14 Mitarbeiter beschäftigte. Der Krieg machte alle Hoffnungen auf ein friedliches Leben in Syrien zunichte.

Die schrecklichen Zerstörungen, die vielen Bomben, die Toten aus ihrem Stadtteil und die Zerstörung ihres Besitzes waren der Grund für die gefährliche Flucht aus Syrien. Sie wollten vor allem ihre Kinder in Sicherheit bringen. Vater Fadi floh zunächst alleine mit dem Auto in den Libanon. Von dort flog er in die Türkei und setzte nachts mit einem überfüllten Schlauchboot auf die griechische Insel Kos über. Von Athen nach Berlin reiste Fadi mit dem Flugzeug. So blieb ihm der Weg über die Balkanroute erspart. Am 4. September 2014 wurde er in Berlin einer Flüchtlingsunterkunft zugewiesen. In Berlin stellte er seinen Asylantrag, der nach drei Monaten positiv entschieden wurde, und zog im April 2015 nach Eppstein, wo er eine Wohnung gefunden hatte. Seine Frau Mare mit den drei Kindern konnte im gleichen Monat von Beirut ein Flugzeug nehmen und nachkommen.

Fadi will im neuen Jahr eine Stelle als Automechatroniker in Obernburg am Main antreten, nachdem mehrere Versuche, in der Region eine passende Stelle zu finden, gescheitert waren. Auf den neuen Chef lässt Fadi nichts kommen: „Guter Chef“. Ein freiwilliges Praktikum im vorigen Sommer bei einem Hofheimer Autohaus hat Fadi auf seine neue Tätigkeit vorbereitet. Die recht große Entfernung zwischen Eppstein und Obernburg am Main schreckt Fadi nicht. Er will die Strecke mit einem Auto zurücklegen, das er gebraucht erworben und eigenhändig instand gesetzt hat.

Fadi packt gern mit an: Ob es sich um Hilfe im Garten handelt oder um Holzhacken bei Nachbarn, die dies aus Altersgründen nicht mehr können. Das ist für ihn eine Selbstverständlichkeit. Für die sprachbegabte Mare steht die Sicherheit und das Wohl ihrer drei Kinder an erster Stelle. Mare und Fadi haben in Eppstein viel Eigeninitiative gezeigt. Sie wollten nichts geschenkt bekommen, sondern sich selbst kümmern. Den Kontakt zu den Menschen, die ihnen Hilfe und Unterstützung angeboten haben, halten sie aufrecht. Das sind bis heute Mitglieder des Asylkreises Eppstein und aus den Kirchengemeinden.

Als gläubige Christen besuchen die vier regelmäßig den Gottesdienst in Eppstein. Auch dort haben sie Freunde und Unterstützer gefunden. Die Söhne George und Roge spielen Fußball und Handball. Auch der Musikunterricht (Klavier und Gitarre) an der Musikschule trägt zur Integration bei. Für die finanzielle Unterstützung durch die Kirche sind die Eltern sehr dankbar, denn die Kosten des Musikunterrichts könnten sie nicht alleine tragen.

Mare und Fadi wünschen sich nichts sehnlicher als das Ende des schrecklichen Kriegs in Syrien. Sie wissen aber auch, dass die Chancen dafür sehr gering sind. Jeden Tag sehen sie die Nachrichten und Bilder vom Krieg. Inzwischen plagen sie, wie Mare sagt, keine Albträume mehr. Dazu hat wohl auch beigetragen, dass sie in Eppstein keine wirklich schlechten Erfahrungen gemacht hat.

Die Eigeninitiative hat der Familie das „Ankommen“ in Eppstein sehr erleichtert. Sie würden gern noch mehr deutsche und syrische Freunde gewinnen. Zum Beispiel für gemeinsame Ausflüge. Bisher ist die Familie kaum über Eppstein und Hofheim hinausgekommen. Sie waren noch nicht in Mainz, Wiesbaden und im Rheingau. Wenn Fadi endlich die Möglichkeit hat, Auto zu fahren, will die Familie die neue Umgebung zusammen mit deutschen Freunden erkunden.

Den ersten Schnee in Eppstein zu Beginn des neuen Jahres haben sie begeistert begrüßt.  Dieter Neuhaus

Begegnungsfest

Quelle: Eppsteiner Zeitung vom 11.12.2014

Einheimische und internationale Gäste feierten gemeinsam am Nikolausabend in Emmaus.

Ein starkes Zeichen der Gastfreundschaft gaben am Nikolausabend, Freitag voriger Woche, die Eppsteiner und unter ihnen vor allem die Bremthaler Bürgerinnen und Bürger. Beim Begegnungsfest für Eppsteiner und die Menschen aus den Flüchtlingsunterkünften in Bremthal drängten sich die Besucher im Emmaus-Gemeindehaus und lauschten aufmerksam den Begrüßungsworten von Initiator Kamal Ibrahim und Pfarrer Moritz Mittag, die in deutscher, englischer und arabischer Sprache gehalten wurden.

Der gebürtige Ägypter lebt seit 24 Jahren in Deutschland – „die Hälfte meines Lebens“ – und erinnert sich noch gut, wie viel Hilfsbereitschaft ihm zu Beginn das Leben in der fremden Kultur erleichtert haben. „Selbstverständlich“ war das häufigste Wort, das er von seinen Mitmenschen gehört habe, erzählte er. Und auch im Asylkreis, der in diesem Jahr von vielen engagierten Menschen in Eppstein gegründet wurde, sei die Selbstverständlichkeit der Hilfsbereitschaft das schönste Gefühl, stellte Ibrahim fest und habe ihn zu diesem Begegnungsfest als Dankeschön für Helfer, Freunde und die neuen Mitbewohner bewogen.

„Selbstverständlich“ übernahmen Nicola Riedel aus Vockenhausen und ihre musikalischen Kinder Miriam und Nicholas sowie Sophie Schmidt den musikalischen Part und beeindruckten die Gäste mit klassischer Klavier- und Cellomusik, begleiteten Weihnachtslieder und eine Improvisation, gemeinsam mit Ibrahim, der auf seiner Trommel den treibenden Takt zu einer „Reise ins Ungewisse und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft“ vorgab.
Landrat Michael Cyriax nutzte die Gelegenheit, sich bei den Bremthalern zu bedanken: „Ich bin dankbar, dass Sie uns in unseren Bemühungen unterstützen, Flüchtlinge unterzubringen, dass Sie mit anpacken, hier zusammen sitzen, sich Nachbarschaft erarbeiten und pflegen.“

Für viele Helfer des Asylkreises sei die Erinnerung an die Flüchtlingsströme nach dem Zweiten Weltkrieg oder gar die eigene Fluchterfahrung, Motivation zu helfen, schilderte Hilde Picard. Sie habe in der Begegnung mit den Menschen aus Afrika viel Gastfreundschaft erfahren: „Wer die Schwelle eines Wohnheims überschreitet, wird mit einem traditionell zubereiteten Kaffee bewirtet, eine Zeremonie und ein Geschmack, die Sie selbst erleben sollten“, ermunterte Picard dazu, eigene Erfahrungen zu machen. „Die orientalische Gastfreundschaft schenkt uns Zeit, man kommt zur Ruhe – wir können davon lernen,“ ist Picard überzeugt. Sie weiß aber auch, dass die Flüchtlinge ihre Dankbarkeit für die erfahrenen Hilfen gerne zurückgeben möchten und Arbeit suchen, sich im Garten oder Haushalt nützlich machen möchten. Leider fänden sie nur selten Gelegenheit dazu.

Nach den Reden und dem Singen von Weihnachtsliedern genossen die Gäste das üppige Buffet, für das viele Besucher Speisen mitgebracht hatten. Bunt gemischt saßen Einheimische und internationale Gäste an den Tischen in Emmaus, kamen ins Gespräch miteinander und halfen am Ende gemeinsam, die Spuren zu beseitigen.

Der Abend war für einige der Flüchtlinge auch Thema im neuen Deutschkurs, den sie seit einigen Wochen bei der Volkshochschule in Hofheim besuchen. Mit ihren geringen Deutschkenntnissen und auf Englisch drückten sie ihr Erstaunen und ihre Dankbarkeit aus. „Die Menschen sind sehr nett, sie bringen uns Achtung entgegen,“ sagte Michael (42) aus Eritrea. Das habe sie alle erstaunt und erfülle sie mit Dankbarkeit. Das gleiche Brot zu teilen, bedeute in seinem Land eine große Wertschätzung, erzählt Michael. „Wir kannten kaum jemanden und haben uns doch wie in einer Familie gefühlt,“ sagte er gerührt.
Johannes (44) aus Äthiopien will vor allem von den Menschen in Deutschand lernen: „In meinem Land ist die Demokratie nur Theorie. Es herrscht Angst vor Willkür, Mord und Gefängnis. Das ist hier anders.“ Der Eritreer Ataklti (28) saß jahrelang im Gefängnis, weil er sich gegen die Regierung gestellt habe. Er wünscht sich, in Deutschland eine Berufsausbildung zu machen.

Beeindruckt sind alle vom modernen, pünktlichen Bahnsystem, dass Autofahrer respektvoll zu Fußgängern und Fahrradfahrern seien und von der Fülle der Waren in den Supermärkten. Verblüfft stellten sie fest: „Die Menschen hier haben alle Hunde und für die gibt es eigenes Essen zu kaufen.“     jp

Mitten im Wald wollten die Afrikaner zuerst nicht wohnen

Quelle: Eppsteiner Zeitung vom 17.06.2014

Auf zum Teil abenteuerlichen Fluchtwegen haben die jungen Eritreer Deutschland erreicht und warten im Haus Sandstein auf das Ergebnis ihrer Asylanträge.   Foto: Palmert-Adorff

Als die ersten Flüchtlinge Anfang März in der ehemaligen Pension Haus Sandstein ankamen, weigerten sie sich zunächst, aus dem Auto zu steigen. „So mitten im Wald wollten sie nicht wohnen“, erinnert sich Sozialarbeiterin Dagmar Holz.

Sie ist im Sozialamt des Kreises für rund 150 Flüchtlinge zuständig, auch für die 15 Menschen, die im Haus Sandstein leben. Inzwischen habe sich jedoch eine regelrechte Dorfgemeinschaft gebildet, hat sie festgestellt.

Möglicherweise liegt das auch daran, dass in dem abgelegenen Gebäude unterhalb des neuen Gewerbegebiets West nur Eritreer leben. In der Unterkunft für Asylbewerber in der Alten Schulstraße in Bremthal sei die Atmosphäre nicht so familiär. Dort leben bis zu 40 Menschen unterschiedlichster Nationalitäten. Weitere 46 Asylbewerber will der Kreis zum 1. August im ehemaligen Gasthaus „Schützenhof“ unterbringen.

Im Haus Sandstein sprechen zumindest alle die gleiche Sprache, tigrinisch, und haben die gleiche Kultur. So gibt es beispielsweise in der großen Gesprächsrunde Kaffee aus selbst gerösteten Kaffeebohnen.

Im Gespräch erzählen die jungen Afrikaner ihre Fluchtgeschichten. Da ist Lydia (Name von der Redaktion geändert). Die junge Mutter hatte ihren damals gerade einjährigen Sohn bei sich. Sie floh teils zu Fuß, teils mit Fahrzeugen in den Sudan, und traf sich dort mit ihrem Mann, der schon früher geflohen war.

In Eritrea wären sie und der Vater ihres Kindes wie fast alle jungen Menschen über 18 Jahre zum Militär gepresst worden, erzählt die junge Mutter, offiziell nur für wenige Monate der Grundausbildung. In der Realität kann der Militärdienst ein Jahrzehnt dauern, ohne Angabe von Gründen. Das Land befindet sich in einer Art dauerhaften Mobilmachung.

Ohne Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft in ihrer Heimat nahm Lydia die Strapazen der Flucht auf sich. Offiziellen Schätzungen nach verlassen 2000 bis 3000 Eritreer pro Monat ihr Land. Laut Zahlen des UN-Flüchtlingswerks von 2011 sind weltweit über 252 000 Eritreer auf der Flucht. Bei 5,2 Millionen Einwohnern entspricht das fünf Prozent. Viele flüchten auf dem Landweg. In Israel, Äthiopien und sogar im unruhigen Sudan leben tausende Eritreer.

Dank des Geldes, das Verwandte und Freunde für sie gesammelt hatten, wählte Lydia den Weg nach Norden übers Mittelmeer. Vom Sudan aus durchquerte sie auf einem offenen Pickup die Sahara Richtung Tripolis. „Tagsüber fuhren wir in der sengenden Sonne“, berichtet Lydia auf englisch, „und mussten uns festhalten, um nicht vom Transporter zu fallen“. Den kleinen Sunny klemmte sie sich zwischen die Beine und hielt ihn so über Stunden fest. Und das tagelang. Doch es kam noch schlimmer, sagt die junge Frau. Die Flucht durch die lybische Wüste sei nichts im Vergleich zu den Tagen auf dem offenen Boot.

Rund 250 Passagiere versuchten auf einem klapprigen „Seelenverkäufer“ nicht über Bord zu gehen: „Wir drängten uns alle ins Bootsinnere und bewegten uns kaum, sonst wären die äußeren ins Meer gestürzt“, berichtet die junge Mutter. In Italien seien sie zwar alle registriert worden, um sie gekümmert hätten sich die Behörden nicht. Wie die meisten Flüchtlinge wollte Lydia nach Nordeuropa. Nach ihrer Ankunft in Bremthal kam ihr zweites Kind zur Welt.

Dagmar Holz kommt ein bis zweimal pro Woche nach Bremthal und bietet im Kreishaus dreimal wöchentlich eine offene Sprechstunde für Asylbewerber an. Viel Zeit für Hilfe im Alltag bleibt ihr nicht. Zusammen mit vier Kollegen und Kolleginnen, insgesamt 4,5 Stellen, betreut sie derzeit 565 Asylbewerber. Bis Ende Juni kommen weitere 90 hinzu. Die Zuweisung fürs zweite Halbjahr steht noch nicht fest.

Jede Woche kommen zwischen fünf und 15 neue Flüchtlinge aus dem Auffanglager in Gießen zum Kreishaus. Holz bringt sie in Sammelunterkünften, Pensionen oder – weil einige Kommunen zu wenige Häuser stellen – Hotels unter. Dann erklärt sie den Neuankömmlingen Hausordnung und technische Einrichtungen. „Viele wissen nicht, wie eine Zentralheizung oder Küchengeräte funktionieren“, sagt Holz.

Einwohnermeldeamt, Kontoeröffnung, Schulanmeldung für die Kinder sind die ersten Gänge, bei denen der Kreis noch hilft. Danach müssen die Menschen lernen, sich selbst zu organisieren, was, wie Holz sagt, trotz der Sprachprobleme meist auch gut funktioniert, denn zumindest die Landsleute seien untereinander sehr gut vernetzt. Einige sprechen immerhin englisch und helfen den anderen weiter.

Wichtige Treffpunkte sind beispielsweise das Café Asyl in Hattersheim und, für die Eritreer und andere Christen, sonntags der Gottesdienst in der orthodoxen Kirche in Frankfurt.

Dass sie sich allein die Fahrtkosten mit der S-Bahn bei den pro Person zugestandenen 320 Euro im Monat kaum leisten können, ist wiederum ein Problem, das die Sozialarbeiterin nicht lösen kann. Genauso wenig wie die katastrophale Verkehrsanbindung zum Haus Sandstein. An der abgelegenen Unterkunft gibt es nicht einmal eine Bushaltestelle. Der Weg nach Bremthal führt über die Bundesstraße und ist für Fußgänger verboten. Die jungen Männer fahren mit gespendeten Fahrrädern. Problematisch ist die Lage für Lydia, für die mit ihrem Doppelkinderwagen auch der Fußweg durch den Bauwald wegen seiner Schotterpiste zum fast unüberwindlichen Hindernis wird.

Zum Glück für die 15 Dauergäste hat sich kurz nach ihrer Ankunft ein Helferkreis in Eppstein gegründet. Den Anstoß gaben einige junge Männer aus der Unterkunft in der Schulstraße. „Sie standen vor einigen Wochen im Pfarrhaus in Alt-Eppstein und baten bei Pater Gaspar um Hilfe, weil sie deutsch lernen wollten“, erzählt Hilde Picard. Da sie für den Caritas-Ausschuss zuständig ist, landeten die jungen Männer mit ihrem Wunsch bei ihr. Innerhalb weniger Tage war ein privater Deutschkurs mit Gisela Rasper für die jungen Männer in der Schulstraße organisiert. Im Haus Sandstein unterrichten Janine und Wolfgang Passet. Inzwischen wurde ein Deutschkurs für Asylbewerber in Hofheim bewilligt.

Hilde Picard wurde aber auch in anderer Hinsicht aktiv: Sie rief zu Spenden auf. Fahrräder sind wichtig, da die Flüchtlinge kein Auto haben. Auch hat sie inzwischen knapp ein Dutzend Helfer an ihrer Seite, die mit den Asylbewerbern einkaufen, Arztbesuche machen oder bei den Asylverfahren und anderen Behördengängen zur Seite stehen.

Dieter Neuhaus aus Alt-Eppstein beispielsweise ist mehrmals in der Woche im Haus Sandstein oder in der Schulstraße. „Bei 15 Menschen gibt es eigentlich immer Fahrdienste zu erledigen“, sagt er. Dem 25-jährigen Michael (Name geändert) hat er beim Verfassen einer eidesstattlichen Versicherung über den Verlauf seiner Flucht geholfen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge drohte ihm die Ausweisung an. Dagegen hat der junge Mann mit Hilfe von Neuhaus und einem Anwalt Widerspruch eingelegt. Michael spricht zwar recht gut englisch, aber kaum deutsch. Trotzdem will er die Behörden davon überzeugen, dass sie sein Bleiberecht verlängern.

„Der Verein Miteinander-Füreinander und die Bürgerstiftung bezahlen das Unterrichtsmaterial, ein anderer Helfer hat einen Fußball organisiert“, freut sich Picard, denn Fußball ist der Lieblingssport der jungen Afrikaner. Im örtlichen Sportverein fühlen sie sich nicht willkommen, deshalb organisieren sie lieber Spiele untereinander. Manchmal treffen sie sich zum Bolzen auf dem Festplatz. Ein junger Mann trainiert jetzt beim FC Lorsbach. Lydia hat inzwischen gute Nachrichten erhalten. Ihrem Mann ist die Flucht geglückt. Er wartet im Auffanglager in Gießen darauf, dass er zu seiner Familie in den Main-Taunus-Kreis darf.

„Wir sind dringend auf ehrenamtliche Helfer angewiesen und freuen uns über das Engagement der Eppsteiner“, lobt Dagmar Holz die Initiative von Hilde Picard. Die Eppsteinerin will einen Helferkreis Asyl auf Stadtebene gründen. Unterstützt wird sie von den Kirchengemeinden. Am Donnerstag, 17. Juli, um 20 Uhr findet ein Treffen im Pfarrheim St. Laurentius in der Burgstraße statt. Elke Lentz vom evangelischen Dekanat Kronberg und Susanne Schuhmacher-Godemann vom katholischen Bezirksbüro Hofheim geben Anregungen, wie sich Hilfe gemeinsam organisieren lässt. Wer sich für den Helferkreis interessiert, kann sich an Hilde Picard wenden, E-Mail: hilde.picard@t- online.de.  bpa